Notre histoire

Unsere Geschichte

Une relation intense

Hamburg und Frankreich

Die Verbindungen zwischen Hamburg und Frankreich waren über die Jahrhunderte nämlich intensiver als dies über die Hansestadt oft angenommen wird, die als „allerenglischste Stadt des Kontinents“ galt. Schon während der Hugenottenverfolgungen war Hamburg Zufluchtsort für Emigranten. Eine zweite Emigrantenwelle folgte in der Französischen Revolution. Manche blieben in Hamburg, einige haben für die geistige und wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs viel geleistet. Handelshäuser tragen noch heute den Namen ihrer französischen Gründer. Das Thalia-Theater geht auf ein von einem Franzosen gegründetes Theater zurück.

Einigen Jahren der Hamburger Geschichte gab Frankreich sogar den Namen: der „Franzosenzeit“ von 1806 bis 1814.

Die Französische Revolution war in Hamburg zunächst begeistert begrüßt worden – im Sommer 1790 feierte man hier den Jahrestag der Erstürmung der Bastille mit einem großen Fest. Diese Begeisterung schwand während der Besetzung unter Marschall Davout, als Hamburg Teil des Napoleonischen Empire und Hauptstadt des Départements Bouches de l’Elbe wurde. Sie kehrte sich in Ablehnung um, als Hamburg in die Kriegshandlungen geriet. Manche Reformen trugen zwar zur Modernisierung Hamburgs bei, aber der Überseehandel litt stark unter der Kontinentalsperre. Die Ausweisung von annähernd 30.000 Personen, die sich nicht für den Belagerungsfall Hamburgs verproviantieren konnten, an der Jahreswende 1813/14, steht exemplarisch für die Kriegsgräuel in der napoleonischen Ära.

Der Kleine Michel zeugt bis heute von der „Franzosenzeit“ – er wurde in eine katholische Kirche umgewandelt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bauten ihn Hamburger und Franzosen gemeinsam wieder auf. Seitdem gibt es dort einen deutschen und einen französischen Priester.

Ein anderer deutsch-französischer Gedenkort, Mahnmal der Naziherrschaft, ist das auf Hamburger Staatsgebiet gelegene Konzentrationslager Neuengamme. Hierhin sind 1941-1944 viele Franzosen deportiert worden, haben gelitten, sind umgekommen. Die Deutsch-Französische Gesellschaft beteiligt sich an den Feiern, die zum Gedenken an die Opfer von der „Amicale Internationale de Neuengamme“ veranstaltet werden.

Die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Kontakte Hamburg zu Frankreich sind heute vielfältig – die DFG Cluny versucht, sie nach Kräften zu unterstützen und eigene Impulse zu setzen. Wie viele Vereine wurde unsere Société Franco-Allemande lange von Männern geprägt. Heute ist das anders: Mehrheitlich wirken Frauen im Vorstand. Erste weibliche Vorsitzende war in den Jahren von 2019 bis 2024 Irène Drexel-Andrieu.