Selten waren die Machtverhältnisse in Frankreich so fragil wie jetzt: Die Regierung von Premierminister Michel Barnier in Paris ist noch keine zwei Monate im Amt, hat aber bereits Großdemonstrationen und einen Misstrauensantrag der Linken hinter sich. Der Konservative Barnier, der keine eigene Mehrheit hat, überstand ihn nur dank der Duldung durch den Rassemblement National. Angesichts des desaströsen Staatshaushalts kündigte der Regierungschef Sparmaßnahmen und höhere Steuern an. Undankbarer könnte eine Aufgabe nicht sein.
Martina Meister berichtet seit vielen Jahren für die WELT und die WELT am SONNTAG über die französische Politik. Im Gespräch mit ihr wird es um viele Risiken gehen, die Präsident Macron durch die vorgezogene Parlamentswahlen provoziert hat – auch für Europa. Das Gespräch führt Ulrike Dotzer, Vorsitzende der DFG Cluny.
